Meine Bilder und Objekte
ermöglichen es mir und
Betrachter:innen sich zwischen
Welten, Zeiten und Räumen
zubewegen.Wie das Schweben der
Gedanken kurz vor dem
Einschlafen oder ein Deja vue.
Kleine Risse in der Realität.
Um dann in diese seltsame
Zwischenwelt einzutauchen und
dort auf Gefühle,Geschichten, Erinnerungen zu treffen, die vertraut wie
befremdlich zugleich sind; beängstigen wie verzaubernd - so wertvoll
und doch sonst kaum zuhalten. Es ist ein bisschen wie nach Hause
kommen und etwas Inniges wiederzufinden, an das man sich vorher
gar nicht mehr erinnern konnte. Eine Melodie, die tief berührt und
wenn man versucht dieses mit Wort zu fassen, entgleitet es.
Ute Kaldune, Kunsthistorikerin
anlässlich der Eröffnung der Ausstellung SCHWEBENDE ZEIT :
Die Kölner Künstlerin Sabina Flora ist Malerin,Sammlerin und spielerische Visionärin gleichermaßen. Die Themen dieser Ausstellung kreisen um das Thema Zeitlosigkeit, Tanz und surreale Assoziation. Es sind federleichte Sequenzen oder kalkulierte Anhäufungen aus Fundmaterial, spontanen Eingebungen und Zeichnungen, welche direkt sind oder auch rätselhaft und unmittelbar. Hier eine Katze, dort ein Affengesicht kombiniert mit Schriftstücken und Zeitungsfetzen. Mit diesen Bildern wird eingeladen : Gedankenreisen nach Slumberland, Sprache als Rätsel und Vergangenheit und Gegenward gehen enge Koalitionen ein.
Malerei und Collagen als Hommage an die Unschärfenrelation. Der Poetik der Überraschung hat sich Sabina Flora ganz deutlich verschrieben. Es findet sich ein künstlerischer Ansatz, der die Bildmotive so offen darbringt, dass die transparente Schichtung und Durchdringen von Wissen, Ahnen und Erspüren angetriggert wird, der Betrachter ist motiviert es der Malerin gleich zu tuen. Wie die Tanzende im roten Kleid zwischen den Wolken zu schweben. So kann er für kurze Zeit die Schwerkraft und die festen Koordinaten verlassen und sich der Schwerelosigkeit überlassen. Markenzeichen der Malerei sind Bruchstücke aus den Dimensionen Himmel und Meer und Stills aus den Themenfeld Balett und Tanz.
Aber Vorsicht, hier wird die bekanne Ordnung der Welt hinter lasierenden Farbschleiern ganz sanft auseinander genommen und surreal gestalltet. Das Betrachten der Werke als reiche Welt der Möglichkeiten genau so, wie wir es mit Düften und Gerüchen kennen. Was uns emotional anspringt und erinnert hat die Kraft längst vergessene Dinge im Kopfkino zu starten.
Die Werke, die Sabina Flora für die Ausstellungsräume in Pulheim realisiert hat, zeigen konsequent ihr künstlerisches Konzept, das sich in Malerei, Objekten, Zeichnungen und Installationen artikuliert.
Man könnte von einer temporären Adaption sprechen, wenn ein kreativer Geist aus Suchen und Finden eine fast an Obsession erinnernde Motivwelt strickt in der mit kindlicher Lockerheit Statments gebaut werden, die nie Eindeutigkeit sind. Weder fröhlich noch melancholisch. Bisweilen erinnern die Werke an Traumsequenzen, in denen aus verschiedenen Schubladen die Geister sich mit der Relalität verbünden. In den Täumen, die der Schlaf hervorbringt, herrschen andere Prinzipien als im Geschehen des hellen Tages. Dieses Phänomen, das Künstler aller Spaten seit jeher kreativ beflügelt hat, ist auch für Sabina Flora ein wichtiges Thema.
Eine gleichermaßen bezaubernd rätselhafte wie lehrreiche Ausstellung frei nach dem Motto Kunst als Zauber der Augenechos ebenso wie flüchtige Huscher aus der Realität herbeirufen.
Weder eine realistische Dopplung der Welt noch eine wiederkehrende Raumtiefe kenzeichnen diese Bilder, vielmehr ist eine angedeutete Strucktur wichtiger als genaue Wiedergabe der Wirklichkeit. Die Besucher der Ausstellung werden zu kreativen Geistern, die gedankliche Assozitionen zulassen oder die ausgeklügelte Erzählung genießen.
Es gibt eine Magie hinter diesen Bildern, die eher intuitiv entdeckt werden will.
Lauschen Sie, betrachten Sie oder analysieren Sie frei nach dem Motto : Glücklich ist der, der es versteht mit den Augen zu wandern.
Sabina Flora
* in Bremen lebt in Köln
Mitglied des Kunstveines 68elf
Mitglied BBK Düsseldorf